Test: iPhone 16 Pro Max

| 21:11 Uhr | 0 Kommentare

iPhone 16 Pro im Test. Anfang September legte Apple die Karten auf den Tisch und kündigte die neue iPhone 16 Familie an. Die neuen Modelle sind mittlerweile im Handel und so haben wir uns in den letzten Wochen intensiv mit diesen beschäftigt. Dabei rückte – wie auch in den vergangen Jahren – das Max-Modell in unseren Fokus. Das iPhone 16 Pro Max ist das bislang größte iPhone-Modell, welches Apple jemals auf den Markt gebracht hat. Die neue Displaygrößte ist allerdings nicht die einzige Neuerung, die Apple implementiert hat. Auch beim verbauten Chip, dem Kamerasystem, bei den verbauten Mikrofonen, beim Akku, dem drahtlosen Laden und dem Displayglas gibt es Verbesserungen zu verzeichnen. Darüberhinaus hat Apple beim Umweltschutz noch einmal nachgelegt.

Wir haben uns die einzelnen Neuerungen mal näher angeguckt. Sind es echte Verbesserungen? Sind die Verbesserungen lediglich „nice to have“? Wie groß sind die Schritte beim Kamerasystem? Was taugt die neue Kamerasteueurng? Lohnt sich der Kauf der neuen Modelle? Diesen und vielen weiteren Fragen, werde wir in unserem iPhone 16 Pro Max Test nachgehen.

iPhone 16 Pro Max im Test

Allgemein

Blicken wir zunächst einmal auf die neue iPhone 16 Familie im Allgemeinen. Genau wie in den vergangenen Jahren hat Apple auch in diesem Jahr wieder vier Modelle als direkte Nachfolger der 2023er Modelle angekündigt. Die 2024er iPhone-Familie besteht aus dem iPhone 16, iPhone 16 Plus, iPhone 16 Pro und iPhone 16 Pro Max. Soweit nicht viel Neues. Der erste Unterschied liegt in diesem Jahr allerdings darin, dass iPhone 16 und iPhone 16 Pro sowie iPhone 16 Plus und iPhone 16 Pro Max nicht mehr über identische Bildschirmgrößen verfügen.

Die weitern Unterschiede zwischen den Non-Pro- und den Pro-Modellen liegt in der Displaytechnologie, im verbauten Chip, im Kamerasystem, in der Akkulaufzeit sowie in der Datenübertragungsgeschwindigkeit des USB-C Anschlusses. Unser Bauchgefühl sagt uns, dass der Abstand zwischen dem Non-Pro- und Pro-Modellen in diesem Jahr etwas kleiner geworden ist. Nichtsdestotrotz bringen die beiden Pro-Modelle weiterhin exklusive Features mit, die schlicht und einfach beim iPhone 16 und iPhone 16 Plus fehlen. Da wir uns in den letzten Jahren an die größeren Displaygrößen gewöhnt und die Vorzüge schätzen gelernt haben, fiel die Wahl auch dieses Jahr wieder auf das iPhone 16 Pro Max. Parallel dazu haben wir uns intensiver mit dem iPhone 16 Plus beschäftigt (hierzu werden wir einen separaten Test veröffentlichen).

Genau wie in den vergangenen Jahren fokussieren wir uns auch beim iPhone 16 Pro Max Test auf die Neuheiten, die Apple in diesem Jahr komplett neu eingeführt hat. Andere Aspekte des iPhone 16 Pro Max, die das Vorgängermodell bereits besaß, thematisieren wir nur am Rande. So haben wir beispielsweise in den letzten 12 Monate ausführlich über das neue Titan-Design, den Action-Button, den USB-C Anschluss etc. gesprochen. Diese Features besaß bereits das iPhone 15 Pro Max (hier unser iPhone 15 Pro Max Test) und es bedarf keiner expliziten Erwähnung in diesem Jahr. Gleichwohl fließen diese Funktionen in die Gesamtbewertung des iPhone 16 Pro Max ein.

Mehr als jemals zuvor, ob wir ein Handy mit Kamera oder eine Kamera mit Telefonfunktion testen. Apple und andere Hersteller haben in den letzten Jahren einen immer stärkeren Fokus auf das Kamerasystem der Smartphones gelegt. Dies mündet in diesem Jahr nicht nur in der komplett neuen Kamerasteuerung der Geräte. Auch an vielen weiteren Elementen des Kamerasystems hat Apple „geschraubt“. Aber immer der Reihe nach.

Design / Display

Nachdem uns das Titan-Design des iPhone 15 Pro Max im vergangenen Jahr schon überzeugt hat, ist es im laufenden Jahr umso erfreulicher, dass Apple dieser Design-Sprache beim iPhone 16 Pro Max treu geblieben ist. Titan fühlt sich hochwertig, leicht und gleichzeitig robust an. Konkret setzt der Hersteller auf Titan der Güteklasse 5. Unsere Wahl fiel übrigens auf die neue Farbe „Titan Wüstensand„. Dabei handelt es sich um eine ganz dezente, zeitlose Farbe, die uns angesprochen hat. Riesige Farbexperimente macht Apple bei seinen Pro-Modellen sowieso nicht. Neben Titan Wüstensand könnt ihr euch alternativ für Titan Natur, Titan Weiß und Titan Schwarz entscheiden. Das ist wie bei allen Dingen im Leben reine Geschmacksache. Jeder Nutzer sollte trotz kleiner Farbauswahl fündig werden.

Weiter setzt Apple auf Ceramic Shield der neuesten Generation, das noch einmal widerstandsfähiger ist. Welchen konkreten Sprung Apple in dieser Disziplin im Vergleich zum iPhone 15 Pro Max hinlegen konnte, ist nicht bekannt und für uns auch auch schwer bis überhaupt nicht nachweisbar. Wir nehmen es schlicht und einfach hin, dass Apple mit seinem Glashersteller hier Fortschritte erzielen konnte und das verwendete Glas noch einmal robuster geworden ist. In der Tat hatte man bereits in den letzten Jahren das Gefühl, dass zersprungen Displayglas beim iPhone seltener in „freier Wildbahn“ anzutreffen war. Dies dürfte ein Ausfluss des Ceramic Shields sein. Wie gesagt, einen Labortest zum verwendeten Glas können wir euch nicht vorweisen, sondern verweisen hier an die Angaben von Apple.

Ein Unterschied zum Vorjahresmodell liegt in der Displaygröße. Apple hat das Display des iPhone 16 Pro von 6,1 Zoll auf 6,3 Zoll und beim iPhone 16 Pro Max von 6,7 Zoll auf 6,9 Zoll gesteigert. Gleichzeitig hat man die Displayränder reduziert. Der Hersteller spricht davon, dass es sich um die schmalsten Ränder bei einem Apple Produkt handelt. Das größere Display in Kombination mit den schmaleren Rändern sorgt dafür, dass die Abmessungen nur minimal und kaum spürbar größer geworden sind. Während das iPhone 15 Pro Max 159,9 x 76,7 x 8,25mm groß ist, setzt Apple beim iPhone 16 Pro Max auf 163 x 77,6 x 8,25mm. Ihr seht, der Unterschied ist marginal. Gleichzeitig muss man allerdings auch festhalten, dass auch die Displaydiagonale im Vergleich zum Vorgängermodell auch nur um 4mm angewachsen ist. Erwartet durch das größere Display als keinen Unterschied wie Tag und Nacht. Wenn ihr die Vorzüge des 6,7 Zoll Modells schon genossen habt, so ist das 6,9 Zoll Display nochmal ein kleines Stückchen angenehmer.

Während Display-Aspekte, wie z.B. die ProMotion-Technologie mit einer adaptiven Bildwiederholfrequenz bis 120Hz, Always-On-Display, 460ppi., HDR, Haptic Touch und 2.000 Kits Spitzenhelligkeit im Vergleich zum Vorgängermodell identisch geblieben sind, gibt es noch eine Neuerung, die das Display des iPhone 16 Pro Max bietet. Die minimale Helligkeit beträgt gerade einmal 1 Nit. Dieser Minimalwert ist ein Puzzlestück, um die Akkulaufzeit des neuen Flaggschiffs markant steigern zu können. Dazu allerdings später mehr.

Zum „neuen“ Design des iPhone 16 Pro Max gehört auch die neue Kamerasteuerung. Dabei handelt es sich um eine neue Taste an der Längsseite des Gerätes. Auf diese gehen wir im Abschnitt „Kamerasystem“ näher ein.

Doch nicht nur äußerlich hat Apple Hand an den neuen Modellen angelegt, auch unter der Haube beim internen Design hat der Hersteller Verbesserungen vorzuweisen. Die neue mechanische Architektur verbessert die Wärmeableitung und Effizienz und ermöglicht durchgängig eine bis zu 20 Prozent bessere Performance. Dies ist übrigens das nächste Puzzlestück im Hinblick auf die gesteigerte Akkulaufzeit.

A18 Pro Chip / Apple Intelligence

Apple verpasst den neuen Pro-Modellen den neuen A18 Pro Chip, während die Non-Pro-Modelle den A18-Chip erhalten. Der A18 Pro basiert auf der 3nm Technologie der zweiten Generation und mit einer neuen Architektur mit kleineren, schnelleren Transistoren bietet der A18 Pro unglaubliche Effizienz. Apple setzt auf eine 6‑Core CPU mit 2 Per­for­mance-Kernen und 4 Effizienz-Kernen, eine 6-Core GPU, eine neue 16‑Core Neural Engine sowie eine 17 Prozent höhere Speicher­bandbreite im gesamten System.

Auf dem Papier ist die 6-Core GPU bis zu 20 Prozent schneller als die vorherige Genration. Die 6 Core CPU ist bis 15 Prozent schneller als der Vorgänger und bis zu 20 Prozent energieeffizienter. Hier versteckt sich das nächste Puzzleteil für die gesteigerte Akkulaufzeit.

Im Geekbench-Test erreichte der A18 Pro 3474 Punkte (Single-Core) und 8461 Punkte (Multi-Core).

Der A18 Pro ist die Schaltzentrale für alle Funktionen, die das iPhone 16 Pro Max bietet. Neben der immensen Rechenleistung und der hohen Energieeffizienz, ermöglicht der A18 Pro Always-On und ProMotion Technologien für ein einzigartiges Seherlebnis auf dem iPhone sowie schnellere USB 3 Geschwindigkeiten und ProRes Aufnahmen. Ein neuer ISP und ein neuer Video Encoder verarbeiten zweimal so viele Daten für schnellere Video­codierung und Pro Workflows.

Der A18 Pro ist so leistungsstark, dass wir den Chip zu keinem Zeitpunkt an seine Leistungsgrenze bringen konnten. Das war allerdings auch beim A17 Pro, A16, A15 etc. auch der Fall. Was wollen wir damit sagen? Apple liefert auch in diesem Jahr mit dem A18 Pro einen Chip ab, bei dem man sicher sein kann, dass dieser nicht nur für normale Aufgaben gerüstet ist, sondern euch auch beim Gaming, bei der Videoverarbeitung, Rendering etc. nicht im Stich lässt. Und zwar nicht nur im laufenden Jahr, sondern auch in den nächsten Jahren. Wir wollen uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber in den nächsten drei oder vier Jahren wird der A18 Pro ganz weit vorne mitspielen. Apropos Spiele bzw. Gaming. Auch diesem Thema haben wir uns im Rahmen des Tests gewidmet, um den A18 Pro ein wenig zu fordern. Unter anderem haben wir uns hierfür verschiedene Resident Evil Spiele aufs iPhone 16 Pro Max geladen.

Resident Evil 7 biohazard, Resident Evil Village und Resident Evil 4 sind im App Store verfügbar und können kostenlos heruntergeladen und das erste Kapitel gespielt werden. Hierbei handelt es sich um gute Beispiele für Apps, die AAA-Titel von der Konsole auf das Smartphone bringen. Ihr findet detaillierte Grafik absolut ruckelfrei auf eurem iPhone 16 Pro Max vor. Das gleiche gilt übrigens auch für den A18-Chip, den Apple beim iPhone 16 (Plus) verbaut,

 

Wenn wir über das iPhone 16 Pro Max und den A18 Pro Chip sprechen, müssen wir in Kombination mit iOS 18 auch über Apple Intelligence sprechen. Mit dem kommenden Update auf iOS 18.1 wird Apple erste Funktionen von Apple Intelligence auf das iPhone bringen. Das iPhone 15 Pro aus dem vergangenen Jahr sowie alle vier iPhone 16 Modelle sind kompatibel. Allerdings gibt es eine Vielzahl an Einschränkungen.

Zunächst einmal starten nicht alle Apple Intelligence Funktionen, die das Unternehmen aus Cupertino bereits angekündigt hat. iOS 18.1 macht mit einer Handvoll Funktionen den Anfang. Apple Intelligence unterstützt zum Start Englisch (USA) und wird im Dezember auf andere Varianten der englischen Sprache für Australien, Kanada, Neuseeland, Südafrika und Großbritannien ausgedehnt. Unterstützung für weitere Sprachen, darunter Deutsch, Chinesisch, Französisch, Japanisch und Spanisch, folgt im nächsten Jahr. Hier gilt zu beachten, dass die Tatsache, dass Apple die deutsche Sprache im nächsten Jahr unterstützen wird, nicht gleichzeitig bedeutet, dass Apple Intelligence auch in Europa und somit in Deutschland zur Verfügung stehen wird. Apple ist mit der EU in Gesprächen, um die Features regelkonform in Europa anbieten zu können. In jedem Fall seid ihr mit den iPhone 16 Modellen sowie dem iPhone 15 Pro gerüstet.

Kamerasystem

Wie eingangs erwähnt, stellt sich mehr und mehr die Frage, ob man eine Kamera oder ein Handy mit dem iPhone 16 Pro Max in der Hand hält. Zwar verändert Apple von Jahr zu Jahr nicht das gesamte Kamerasystem eines neuen iPhone-Modells, wenn man allerdings die letzten Jahre in der Gesamtheit betrachtet, so hat sich die Foto- und Videoqualität immens gesteigert. Vergleicht man das Kamerasystem mit dem iPhone 15 Pro Max aus dem letzten Jahr, so ist der Schritt sicherlich nicht so riesig, wie im Vergleich zum iPhone 13 Pro Max, nichtsdestotrotz hat Apple verschiedene Neuerungen und Verbesserungen implementiert.

Die markanteste Veränderung – die man auch von außen sehen kann – ist zweifelsfrei die neue Kamerasteuerung. Apple ist mit Buttons am iPhone seit dem Original-iPhone recht sparsam umgegangen. Jahrelang setzte man nur auf einen Ein-Aus-Schalter (Standby-Taste) sowie die Lautstärkesteuerung. Fertig. Nun hat der Hersteller innerhalb von zwei Jahren zwei neue Buttons eingeführt. Auf die Aktionstaste im vergangenen Jahr folgt nun die neue Kamerasteuerung.

Bei der Kamerasteuerung handelt es sich um eine neue Taste, die der Hersteller auf der Längsseite, wo auch der Ein-Aus-Schalter (Standby-Taste) platziert ist, verbaut hat. Dreht man das iPhone ins Querformat befindet sich die Kamerasteuerung ideal für den Zeigefinger positioniert. Apple beschreibt die Kamerasteuerung als „ein Ergebnis durchdachter Integration von Hardware und Software“. Dies klingt aus Marketingsicht in jedem Fall besser als „Auslöser“, unterm Strich hat der Hersteller mit seiner Aussage allerdings recht. Die Kamerasteuerung ist alles andere als „nur“ ein Auslöser für die iPhone-Kamera.

Zunächst einmal dient der Button dazu, um die Kamera-App unkompliziert und schnell zu öffnen. Jetzt könnt ihr natürlich sagen, dass dies auch der Touch-Button auf dem Sperrbildschirm erledigt. Einfacher geht es in unseren Augen allerdings über die Kamerasteuerung. Drauf drücken. Fertig. Das es sich um einen physischen Button handelt, der sich hineindrücken lässt, könnt ihr diesen auch zum Beispiel mit Handschuhen nutzen, um die Kamera-App zu starten. Da ihr mit iOS 18 die Möglichkeit habt, die Touch-Buttons auf dem Sperrbildschirm zu ändern, so könnt ihr dort den Kamera-Button mit einer anderen Funktion belegen und seid noch einmal ein Stück flexibler. Natürlich könnt ihr neuerdings auch den Taschenlampen-Button auf dem Sperrbildschirm tauschen, aber das nur am Rande.

Blicken wir etwas detaillierter auf die Kamerasteuerung. Sie hat einen taktilen Schalter, der Klicken ermöglicht, einen hochpräzisen Drucksensor für leichtes Drücken und einen kapazitiven Sensor, der Touch Interaktionen unterstützt. Ein leichtes Drücken öffnet Steuer­elemente wie Zoom. Wenn ihr zweimal leicht drückt, könnt ihr eine andere Kamera­einstellung aus­wählen. Zur Auswahl stehen Belichtung, Tiefe, Zoom, Kameras Stile und Ton. Streicht dann, um diese Einstellung anzu­passen. Ein vollständiges Hineindrücken der Taste lässt euch ein Foto aufnehmen. Im Videomodus startet ihr so die Aufnahme.

Auch einen kleinen Ausblick auf ein kommendes Update hat Apple bereits gegeben. Später im Herbst bekommt die Kamerasteuerung als Update einen zweistufigen Auslöser, um durch leichtes Drücken auto­matisch Fokus und Belichtung festzulegen. So könnt ihr den Bildausschnitt anpassen und das Motiv bleibt scharf.

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Alles in allem gefällt uns die Kamerasteuerung richtig gut. Vom schnellen Öffnen der Kamera-App bis hin zu den verschiedenen Optionen und Einstellmöglichkeiten funktionierte soweit alles einwandfrei. Eine kleine Einschränkung gibt es allerdings. Man muss sich an den neuen Button erst einmal gewöhnen. Am Anfang fragt man sich noch, was muss ich wie nochmal drücken?! Nach einer Eingewöhnungszeit geht dies allerdings in Fleisch und Blut über. In besonders wackeligen Situation kann es schon einmal vorkommen, dass man den Schalter unbeabsichtigt drückt. Dann müsst ihr das ungewollte Foto einfach nachträglich löschen. Falls ihr – aus welchen Gründen auch immer – der Kamerasteuerung nichts abgewinnen könnt, könnt ihr eure iPhone-Kamera weiter wie bisher bedienen.

Neben der Kamerasteuerung hat Apple auch an den einzelnen Objektiven und den Aufnahme- und nachträglichen Bearbeitungsmöglichkeiten gearbeitet. Dabei wurden sowohl Neuerungen für Video- als auch Fotoaufnahmen implementiert. Blicken wir zunächst auf die klassischen Fotos.

Apple nennt die 48MP Hauptkamera nicht mehr 48MP Hauptkamera, sondern „48MP Fusion Kamera“. Diese ist mit einem schnelleren, effizienteren Quad-Pixel Sensor ausgestattet. Der Quad-Pixel Sensor kann Daten zweimal schneller lesen, mit keiner Verzögerung beim Auslösen bei 48 MP ProRAW oder HEIF Fotos. Bei der Ultraweitwinkel-Kamera setzt Apple nun nicht mehr „nur“ auf 12MP, sondern auf 48MP. Auch hier setzt der Hersteller auf einen Quad-Pixel Sensor mit Autofokus. Die Unterschiede sind bei Weitwinkelaufnahmen und insbesondere bei Makroaufnahmen deutlich sichtbar. Diese Fotos sind deutlich höher aufgelöst, was man mit dem bloßen Auge gut erkennen kann.

Eine weitere Neuerung betrifft das iPhone 16 Pro. Apple setzt bei der iPhone 16 Familie nun auch beim iPhone 16 Pro und nicht nur beim iPhone 16 Pro Max auf eine 5x Tele-Kamera. Sollte dies in der Vergangenheit das ausschlaggebende Argument für das Pro-Max-Modell gewesen sein, so ist dies nun hinfällig.

Zu den spannenden Neuerungen des iPhone 16 Pro Max Kamerasystem gehört auch die „Fotografischen Stile der nächsten Generation“. Fotografische Stile sind nicht wirklich neu und Apple setzt bereits seit dem iPhone 13 auf diese. Mit dem iPhone 16 Pro Max (aber auch bei den Non-Pro iPhone 16 Modellen) hebt Apple das Ganze auf ein deutlich höheres Niveau.

Bei den neuen iPhone 16 Modellen erhaltet ihr insgesamt 15 fotografische Stile. Mit diesen könnt ihr eure Kreativität zum Ausdruck bringen und euren Fotos eine persönliche Note verleihen, indem ihr Farbe, Glanzlichter und Schatten lokal in Echtzeit anpasst. Im Gegensatz zu Filtern, die oft eine Farbe zu einer gesamten Szene hinzufügen, werden die Anpassungen auf bestimmte Farben eines ausgewählten Stils angewendet. Die vordefinierten Stile könnt ihr über ein neues Steuerkreuz und einen Intensität-Schiebe­regler für gleichzeitige Anpassungen von Farbtönen und Farben noch individueller gestalten. Diese Anpassungen können schon beim Rendern in der Live-Vorschau durchgeführt, nach Aufnahme eines Fotos angewandt und später sogar wieder rückgängig gemacht werden.

Natürlich haben wir in den letzten Tagen intensiv mit den „Fotografischen Stilen“ experimentiert und bestimmte Szenen zu Testzwecken in unterschiedlichen Stilen festgehalten. Hierfür muss man sich beim tatsächlichen Fotografieren oder im Nachgang in unseren Augen ein wenig Zeit nehmen, um tatsächlich den „besten“ fotografischen Stil für ein bestimmtes Motiv herauszufinden. Hat man einmal den Dreh raus, kann man seinen Fotos in jedem Fall die passende Stimmung und Nuance verleihen. Exemplarisch haben wir zwei Motive in unterschiedlichen fotografischen Stilen festgehalten. Es ist gut erkennbar, dass jeder Stil eine ganz eigene Stimmung verleiht.

Mit dem iPhone 16 Pro und iPhone 16 Pro Max könnt ihr ab sofort – neben räumlichen Videos – auch räumliche Fotos machen, mit denen ihr eine bemerkenswerte Tiefe auf der Apple Vision Pro erleben könnt. Da die meisten Nutzer vermutlich keine Apple Vision Pro ihr eignen nennen, dürfte diese Funktion (noch) uninteressant sein. Allerdings seit ihr mit den Modellen für Zukünftiges gut aufgestellt.

Weiter geht es mit der Videokamera des iPhone 16 Pro und iPhone 16 Pro Max. Hier hat Apple in unseren Augen einen guten und spannenden Schritt nach vorne gemacht. Die 48MP Fusion Kamera kann 4K 120 fps Videoaufnahme in Dolby Vision machen. Das ist die höchste Auflösung und Bildrate, die es je bei einem iPhone geben hat, und eine Premiere bei Smartphones.

Ihr könnt sowohl im Videomodus als auch im Zeitlupe Videos in 4K 120fps aufnehmen. Viel interessanter ist in unseren Augen, dass ihr die Wiedergabegeschwindigkeit nach der Aufnahme in der Fotos App anpassen könnt. Während die 120fps eine Wiedergabegeschwindigkeit von 100 Prozent darstellen, könnt ihr das Ganze auf 60fps (50 Prozent), 30fps (25 Prozent) und 24fps (20 Prozent reduzieren. Die letzte Option entspricht einer fünfmal langsameren Wiedergabe. In unserem Test haben wir ein wenig mit den Geschwindigkeiten herumgespielt. Es ist spannend mit anzusehen, wie man mit unterschiedlichen Wiedergabegeschwindigkeiten unterschiedliche Effekte für ein und dieselbe Szenen kreieren kann. Beachtet in jedem Fall, dass euch bei 4K 120fps Aufnahmen nur der 1x und 2x optische Zoom zur Verfügung stehen. Der 5x optische Zoom entfällt bei dieser Aufnahme Qualität.

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Die Kombination mit dem neuen Bildsignalprozessor (ISP) im A18 Pro ermöglicht eine Einzelbild-Farbkorrektur auf Kino-Niveau für 4K 120 fps in Dolby Vision. Für effiziente Pro Workflows können Nutzer außerdem 4K 120 fps ProRes und Log Aufnahmen direkt auf externen Speicher­medien auf­zeichnen.

Zum neuen Kamerasystem des iPhone 16 Pro Max gehört auch, dass Apple dem Gerät vier neue Mikrofone verpasst hat. Genau genommen, spricht der Hersteller von „vier neuen Mikrofonen in Studioqualität“. Dies sorgt für lebensechte Audioaufnahmen. Zudem können Videos jetzt mit räumlichem Audio aufgenommen werden, für ein immersives Hörerlebnis mit AirPods, Apple Vision Pro oder einem Surround‑Soundsystem.

Zum neuen Audiosystem gehört auch die Möglichkeit, Videosound mit Audiomix zu bearbeiten. Dabei setzt Apple auf künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um den Sound nach der Aufnahme anpassen zu können, um den Fokus auf die Stimme der Person im Bild zu legen, den Sound einer professionellen Studioaufnahme für das Video zu nutzen oder Audiospuren mit Stimmen in den Vordergrund zu stellen und die Umgebungsgeräusche in Surround zu mischen. Zudem schwäche „Windgeräusche reduzieren“ mit leistungsstarken ML Algorithmen uner­wünschte Geräusche ab, um die Audioqualität zu verbessern. Auch hier haben wir in den letzten Tagen ein paar Video in unterschiedlichen Umgebunden Aufgenommen und nachträglich Audiomix benutzt, um das Ganze auszuprobieren und nachvollziehen zu können. In der Tat kann die Audiowiedergabe durch die vier Audiomix-Optionen Standard, Im Bild, Studio und Kino maßgeblich und hörbar beeinflusst werden, wobei jede Umgebung ihre eigenen Eigenschaften hat. Habt ihr ein neues Video aufgenommen und seid ihr beim ersten Anblick mit der Audioqualität nicht zufrieden, so können wir euch nur dringend empfehlen, die Audiomix-Funktion über die Videobearbeitung zu nutzen, und auszuprobieren mit welcher Option ihr mehr aus der Audioaufnahme herausholen könnt. Manchmal möchte man beisdpielslweise Hintergrundgeräusche mit aufnehmen und manchmal soll die reine Sprache oder ein Gespräch im Fokus stehen. Mit dem iPhone 16 Pro Max habt ihr zukünftig die Option nachträglich auf die Audioaufnahme einzuwirken.

Akku / Lademöglichkeiten

Im Laufe unseres iPhone 16 Pro Max Testberichts, werdet ihr bemerkt haben, dass wir immer mal wieder auf die gesteigerte Akkulaufzeit eingegangen sind. Für „nur“ eine Extra-Stunde hatten wir diesem Thema sicherlich nicht so eine Gewichtung gegeben. Allerdings sorgen das überarbeitete interne Design mit der verbesserten Wärmeableitung und Effizienz, der A18 Pro, die abgesenkte minimale Displayhelligkeit auf 1 Nit sowie Optimierungen, die iOS 18 mit sich bringen, dafür, dass Apple die Akkulaufzeit bei der Videowiedergabe von 29 Stunden auf 33 Stunden steigern könnte. Bei der Videowiedergabe (gestreamt) geht es von 25 Stunden auf 29 Stunden. Betrachtet man die Audiowiedergabe, so könnte Apple sogar satte 10 Stunden mehr Akkulaufzeit rauskitzeln (von 95 Stunden auf 105 Stunden). Das ist schon ziemlich ordentlich.

Jeder Nutzer hat ja täglich vermutlich ein ähnliches Verhaltensmuster bei der Verswendung seines Smartphones. Ohne, dass wir mit der Stoppuhr daneben gesessen haben, ist die gesteigerte Akkulaufzeit im Alltag spürbar. Am Ende eines Tages hat man in jedem Fall noch mehr Rest-Akkulaufzeit übrig. Die Werte, die Apple angibt sind reine Laborwerte. Deutlich gewichtiger ist der tatsächliche Gebrauch und da spürt man die gesteigerte Akkulaufzeit.

Im übrigen konnte Apple nicht nur beim iPhone 16 Pro Max die Akkulaufzeit verbessern, auch alle drei anderen Modelle freuen sich hier um Steigerung.

 

Euer iPhone 16 Pro Max könnt ihr weiterhin drahtgebunden per USB-C Kabel, oder kabellos mit MagSafe, Qi2 und Qi aufladen. Schnelles Laden ist weiterhin kabelgebunden möglich. Ihr ladet bis zu 50 Prozent in 35 Minuten mit 20W Netzteil oder höher und USB-C Kabel. Neu ist allerdings, dass das iPhone 16 Pro Max erstmals auch kabelloses schnelles Laden ermöglicht. Ihr könnt auch ein 30W Netzteil oder höher und MagSafe Lade­gerät für schnelles Laden nutzen.

Ganz ehrlich? Drahtloses Laden haben wir bis dato als Notlösung betrachtet. Die 7,5W oder 15W, die man bisher zum drahtlosen Laden beim iPhone nutzen konnte, war uns schlicht und einfach zu langsam. Je nach Netzteil, und ob man durch eine iPhone-Case geladen hat, war das Ladetempo in der Tat unbefriedigend. Mit dem Apple MagSafe-Ladegerät ist nun drahtloses Laden mit 25W möglich. Klar, beim drahtlosen Laden hat man auch weiterhin Verluste, allerdings macht es nun deutlich mehr Spaß sein iPhone drahtlos aufzuladen. Diejenigen, die – aus welchen Gründen auch immer – ihr iPhone gerne drahtlos aufladen, haben eine weitere Option. Für alle anderen Nutzer ändert sich nichts.

Umwelt

In den letzten Jahren haben wir es uns angewöhnt, auch immer mal wieder auf den Umweltaspekt zu blicken und darauf zu achten, ob Apple bei einer neuen Gerätegeneration Fortschritte beim Umweltschutz verzeichnen konnte.

Apple priorisiert Strom aus erneuerbaren Energien in der Fertigung und investiert in Windkraft- und Solarprojekte rund um die Welt für den genutzten Strom beim Aufladen aller Apple Geräte, einschließlich der iPhone 16 Modelle.

Das iPhone 16 Pro (Max) enthält insgesamt mehr als 25 Prozent recycelte Materialien, darunter 100 Prozent recyceltes Aluminium im inneren Rahmen und 80 Prozent oder mehr recycelten Stahl in mehreren Komponenten. Die Batterie ist aus 100 Prozent recyceltem Kobalt und – zum ersten Mal beim iPhone – aus über 95 Prozent recyceltem Lithium hergestellt. Die iPhone 16 Pro Modelle erfüllen außerdem die hohen Standards für Energieeffizienz von Apple und sind frei von Quecksilber und PVC. Die Verpackung ist komplett faserbasiert, was Apple seinem Ziel näher bringt, Kunststoff bis zum nächsten Jahr aus seinen Verpackungen zu entfernen.

Kurzum: Apple hat weitere Maßnahmen ergriffen, um bis zum Jahr 2023 im gesamten Unternehmen CO2-neutral zu sein und sich bis nächstes Jahr komplett von Kunststoff aus seinen Verpackungen zu entfernen.

Fazit

Das iPhone 16 Pro Max kann uns auf ganzer Linie überzeugen. Beim Design und bei der Verarbeitung gibt es bei unserem Testgerät überhaupt nichts zu meckern. Das Titan fühlt sich hochwertig, robust und zeitlos an und die neue Farbe „Titan Wüstensand“ passt gut ins dezente Farbschema der Pro-Reihe. Das etwas größere Display – so ehrlich muss man sein – fällt kaum auf.

Der A18-Chip ist für die kommenden Jahre gerüstet und bietet zum aktuellen Zeitpunkt einen enormen Leistungsüberschuss. Doch wie heißt es so schön? Besser haben, als brauchen. Von daher muss man sich in den nächsten Jahren überhaupt keine Gedanken dazu machen, dass das Modell den Ansprüchen nicht genügt. Als etwas schade empfinden wir es, dass Apple Intelligence nicht direkt zum Verkaufsstart der Modelle zur Verfügung stand. Dies betrifft nicht nur Europa und damit Deutschland, sondern auch Apples Heimatland die USA. Im Laufe des Oktobers wird iOS 18.1 erscheinen, welches die ersten Apple Intelligence Funktionen in den USA (Englisch) zur Verfügung stellt. Im kommenden Jahr wird Apple Intelligence dann auch auf Deutsch zur Verfügung stehen.

Das Kamerasystem der neuen Pro-Modelle ist gut und konsequent weiterentwickelt, wobei die neue Kamerataste, die 48MP Ultraweitwinnkelkamera, die Aufnahmemöglichkeit in 4K 120fps sowie die fotografischen Stile herausstechen. Die neuen Audiofunktionen runden das positive Bild des überarbeiteten Kamerasystems ab.

Die gesteigerte Akkulaufzeit wird sicherlich den ein oder anderen Nutzer erfreuen, der bei intensiver Nutzung seines Smartphones bisher am Ende des Tages an die Akkugrenze gestoßen ist. Die Unterstützung von WLAN 7 (802.11be) mit 2×2 MIMO sorgt beim das iPhone 16 Pro Max für schnelle Datenverbindungen mit kompatiblen Routern.

Alles in allem hat Apple das bisherige iPhone 15 Pro Max sinnvoll weiterverbessert. Es ist sicherlich kein Unterschied wie Tag und Nacht zum Vorgängermodell, allerdings eine gute und punktuelle Weiterentwicklung. Für wen eignet sich eins der neuen Pro-Modelle? Sollte ihr das Vorjahres Pro-Modell besitzen, so könnt ihr das 2024er Modell sicherlich auslassen. Für Besitzer eines iPhone 14 Pro Max oder älter wird die Sache schon umso interessanter, da der Funktionssprung zunehmend größer wird. Foto- und Video-Fans werden ihre wahre Freude an den neuen Pro-Modellen haben. Schlussendlich liegt es am persönlichen Gusto und natürlich auch an der eigenen Geldbörse, ob man zugreift oder eben nicht. Solltet ihr den Entschluss gefasst haben, ein neues iPhone 16 Pro oder iPhone 16 Pro Max zu kaufen, so ist dies aus unserer Sicht in jedem Fall eine sehr gute Entscheidung.

Preis & Verfügbarkeit

iPhone 16 Pro und iPhone 16 Pro Max sin in Titan Schwarz, Titan Natur, Titan Weiß und Titan Wüstensand mit Speicherkapazitäten von 128 GB, 256 GB, 512 GB und 1 TB erhältlich. Das iPhone 16 Pro startet ab 1.199 Euro oder 49,96 Euro pro Monat im Apple Online Store, während das iPhone 16 Pro Max ab 1.449 Euro oder 60,38 Euro pro Monat erhältlich ist.

Neben Apple könnt ihr die neuen iPhone 16 Pro Modelle mit Vertrag natürlich auch bei der Telekom, o2 und Vodafone bestellen.

Kategorie: iPad

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