Ein eigenes Apple-Modem: Mehr als nur eine Kostenfrage

| 18:00 Uhr | 1 Kommentar

Seit mehreren Jahren hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Apple an einem eigenen 5G-Chip arbeitet. Apples laufende Bemühungen, ein eigenes Modem zu entwickeln, um den Funkchip von Qualcomm zu ersetzen, haben Fragen über den wahren Wert dieses Unterfangens aufgeworfen. Naheliegend ist Apples Ziel, unabhängiger von Qualcomm zu werden und Kosten zu sparen. Doch das Unternehmen rechnet auch mit anderen langfristigen Vorteilen wie einer verbesserten Geräteleistung und einer größeren Designflexibilität, um die beträchtliche Investition zu rechtfertigen.

Warum Apple einen eigenen Funkchip entwickelt

Das Verhältnis zwischen Apple und Qualcomm ist seit Jahren von Spannungen und rechtlichen Auseinandersetzungen geprägt. Qualcomm beliefert Apple seit langem mit den Modems, die in iPhones und iPads für die mobile Datenverbindung sorgen. Doch diese Zusammenarbeit war oft von Konflikten überschattet.

Die beiden Unternehmen waren in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt, die sich um Lizenzgebühren und Patentrechte drehten. Die Streitigkeiten erreichten ihren Höhepunkt in mehreren Gerichtsverfahren, bei denen es um Milliardenbeträge ging. Obwohl die letzten Klagen beigelegt wurden, hat dieser juristische Konflikt das Verhältnis nachhaltig belastet, was einer der Gründe ist, warum Apple beschlossen hat, eine eigene Lösung zu entwickeln.

Die Motivation von Apple, ein eigenes Modem zu entwickeln, geht dabei über die Unabhängigkeit und spätere Kostenersparnis hinaus. Auch wenn die Kunden nicht sofort einen Unterschied bemerken werden, plant Apple, das Modem mit anderen drahtlosen Technologien wie Wi-Fi und Bluetooth in eine einzige Komponente zu integrieren. Dies soll die Zuverlässigkeit verbessern und die Energieeffizienz verlängern. Apple könnte in Zukunft das Modem mit dem hauseigenen SoC (System on a Chip) in seinen Geräten kombinieren. Dies würde Platz sparen und innovativere Designs ermöglichen. Auch wenn diese Vorteile nicht unmittelbar eintreten, spiegeln sie doch die langfristige Vision und Strategie von Apple wider.

Die Entwicklung eines Modems ist jedoch keine einfache Aufgabe. Es gilt, eine Vielzahl von Standards zu unterstützen, die von Netzbetreibern auf der ganzen Welt verwendet werden, und zwar nicht nur aktuelle Technologien, sondern auch ältere Versionen, die noch im Einsatz sind. Diese Komplexität hat dazu geführt, dass sich der Zeitplan von Apple für die Umstellung auf sein eigenes Modem mehrfach verzögert hat. Wann der erste Funkchip von Apple kommen wird, ist nicht bekannt. Wie Bloomberg berichtet, verlängerte das Unternehmen erst kürzlich den Liefervertrag mit Qualcomm, diesmal bis Ende März 2027.

Kategorie: iPhone

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1 Kommentare

  • Gast1

    Ich hatte hier schon öfter zu dem Thema geschrieben.
    1. Es ist kein Gerücht das Apple an einem eigenen Modem arbeitet , es ist eine Tatsache. Sonst hätte Apple nicht die Modemsparte von Intel gekauft.
    2. Seit dem ersten iPhone bekommt Apple immer das Modem vom Vorjahr , nie das neueste Modell. Die Produktion des neusten iPhone ist immer schon angelaufen wenn Qualcomm sein neustes Modell vorstellt , zu spät für Apple. Steckt da irgend eine Methode dahinter , ich glaube ja. Genau so wie die Top – Grafikkarten für Games die Apple nie von AMD oder Nvidia bekommen hat.
    3. Der Versuch sich von Q zu trennen scheitern immer an den asozialen Lizenzvorderungen von Qualcomm. Wenn Apple für die Lizenz bis 80% mehr zahlen müssen als das Komplette Modem bei Q kostet für ein iPhone kann man nur von einem Monopol sprechen was eigentlich aufgelöst werden müsste. Warum macht der US Staat nichts ? Ich sage dazu nur Hintertür. Deshalb ist Q in Handys für die chenesische Regierung verboten.

    Also ist es nur als besonders Sinnvoll zu bezeichen um den gleichen Vorsprung wie mit den A u. M. Chips auch
    nun auch im Bereich des Modems zu erreichen.
    Ich drücke Apple die Daumen das es 2025 endlich vorwärts geht. Ein iPhone SE ist schon im Gespräch für einen Testlauf. Im iPhone Pro wird es nach der Testphase eingeführt .

    19. Aug 2024 | 19:30 Uhr | Kommentieren

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