Neue App Store Regeln: Epic Games und Spotify meckern bereits

| 14:35 Uhr | 2 Kommentare

Apple hat seine App Store Regeln zur Einhaltung des Digital Markets Act (DMA) in der Europäischen Union aktualisiert und Änderungen in Bezug auf externe Verlinkungen und Gebühren vorgenommen. Unter anderem steht den Entwicklern nun frei, Nutzer auf Kaufoptionen für In-App-Inhalte wie Abonnements außerhalb des App Store zu verweisen, ohne Einschränkungen oder Kontrolle über die Benachrichtigung der Kunden. Nachdem Apple die Neuerungen vorgestellt hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die größten Kritiker des App Store – Epic Games und Spotify – zu Wort melden.

Epic Games und Spotify kritisieren Apple

Apples überarbeitete App Store Richtlinien erlauben es Entwicklern, die Nutzer ohne Einschränkungen auf Kaufoptionen außerhalb des App Store für In-App-Inhalte zu verweisen. Die damit einhergehende Gebührenstruktur kommt bei Epic Games CEO Tim Sweeney und Spotify jedoch gar nicht gut an.

Sweeney geht sogar so weit und bezeichnete Apples Provision in den sozialen Medien als „eine illegale neue 15%ige Schrottgebühr“. Er argumentierte, dass die Bedingungen es für Entwickler wirtschaftlich unmöglich machen, Apps sowohl über den Apple App Store als auch über konkurrierende iOS App Stores zu vertreiben. Der Epic Games CEO schreibt auf X:

„In der Europäischen Union, wo das neue DMA-Gesetz den Wettbewerb der App Stores öffnet, setzt Apple seine böswillige Umsetzung fort, indem man Nutzern, die zu konkurrierenden Stores abwandern, eine illegale neue 15%ige Schrottgebühr auferlegt und den Handel in diesen konkurrierenden Stores überwacht.“

Auch Spotify zeigte sich unzufrieden mit den aktualisierten Linkregeln. In einer Erklärung gegenüber TechCrunch bezeichnete das Unternehmen die Änderungen als „absichtlich verwirrend“ und warf Apple vor, die DMA-Anforderungen zu missachten. Spotify forderte die Europäische Kommission auf, ihre Untersuchung zu beschleunigen und den DMA mit täglichen Bußgeldern durchzusetzen.

Beide Kritiker zeigen offensichtlich kein Verständnis für die erhobenen Gebühren. Dabei hatte Apple die neuen Gebühren ausführlich erläutert. Apple erklärte unter anderem, dass die Gebühr für die Erstakquise, den Wert des App Store widerspiegelt, der die Entwickler mit EU-Kunden verbindet. Die zusätzliche Gebühr für den Store-Service deckt laufende Dienste wie den App-Vertrieb, Vertrauens- und Sicherheitsmaßnahmen sowie Werbetools ab.

EU-Entwickler, die Links verwenden, um Kunden zu Kaufoptionen außerhalb des App Store zu leiten, zahlen zwischen 10 und 27 Prozent Provision, je nachdem, welchen App Store-Bedingungen sie zugestimmt haben und ob sie dem „App Store Small Business Program“ angehören. Entwickler, die unter den neuen DMA-Geschäftsbedingungen arbeiten, müssen neben den Gebühren auch die Core Technology Fee zahlen.

2 Kommentare

  • Klaus

     sollte diesen Firmen ein Hausverbot erteilen!

    09. Aug 2024 | 16:57 Uhr | Kommentieren
  • Micky

    Erstmal Respekt an Apple. Sie gehen auf die Einwände ein und verbessern die Rahmenbedingungen wie gefordert.

    Bei Spotify und Epic sieht das anders aus. Die beiden Firmen wollten von Anfang an nicht die Gebühren bezahlen. Nur darum ging es die ganzen Jahre. Jetzt merken Sie, dass Apple der DMA entspricht. Sideloading, externe App Stores, Verlinkung,, freie Textwahl etc. Alles von Apple umgesetzt.
    Bin mal gespannt, wie sich die EU das bei den Gebühren vorstellt. Wenn Sie das vorgeben wollen wird das das ganze Online-Business in der EU verändern. Das können Sie dann nicht nur auf Apple beziehen.
    Sehr gute Strategie von Apple.

    09. Aug 2024 | 19:39 Uhr | Kommentieren

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