Apple Pay: EU beendet kartellrechtliche Untersuchung nach Öffnung des NFC-Chips im iPhone

| 15:45 Uhr | 3 Kommentare

Die Europäische Kommission hat ihre kartellrechtliche Untersuchung von Apple Pay eingestellt. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem Apple die NFC-Funktionen des iPhone für konkurrierende Bezahl-Apps geöffnet hat.

Apples Zugeständnisse

Im Januar kündigte Apple neue Richtlinien an, die den Konkurrenten von Apple Pay Zugang zum NFC-Chip in iPhones gewähren. Der Zugang ermöglicht es Banking- und Wallet-Apps, ähnlich wie Apple Pay zu funktionieren. Die EU hat diese Änderungen nun für zufriedenstellend erklärt, was zur Einstellung der kartellrechtlichen Untersuchung von Apple Pay geführt hat.

Apple hatte den NFC-Chip im iPhone und anderen Apple-Geräten lange Zeit auf Apple Pay-Zahlungen beschränkt, was Banken und andere Finanzdienstleister daran hinderte, ihren Kunden direkte kontaktlose Zahlungslösungen auf dem iPhone anzubieten. Diese Bedingungen führten dazu, dass mehrere Banken Kartellbeschwerden gegen Apple einreichten und Zugang zum NFC-Chip für ihre Zahlungsanwendungen forderten.

Apple hatte gewarnt, dass eine Öffnung des NFC-Chips auf dem iPhone negative Folgen haben kann. So sei die Einschränkung des NFC-Chips notwendig, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten. Der hohe Sicherheitsstandard wäre insbesondere bei der Verarbeitung sensibler Bankdaten unabdingbar. Apple gab ebenfalls an, dass die hohe Sicherheit einer der Gründe ist, warum sich Verbraucher überhaupt für Apple-Produkte entscheiden. Doch im Jahr 2019 sah sich Apple in Europa mit den kartellrechtlichen Bedenken konfrontiert. Daraufhin bot das Unternehmen die besagten Zugeständnisse an und erklärte sich somit bereit, den Zugang zum NFC-Chip für autorisierte Drittanbieter zu öffnen.

Die Einführung des neuen API-Zugangs für den NFC-Chip bedeutet, dass alternative Wallet-Apps jetzt direkt mit Apple Pay konkurrieren können. Diese Apps können zur Standard-Wallet auf iPhones werden, sodass Banken und Zahlungsunternehmen um Marktanteile konkurrieren können, ohne benachteiligt zu werden, erklärt die EU-Kommission.

Neben der Öffnung des NFC-Chips hat sich Apple zudem verpflichtet, die Anforderung für Entwickler aufzuheben, eine Lizenz für Payment Server Provider zu besitzen, um die HCE-Zahlungsberechtigung zu erhalten.

Entwickler werden geprüft

Allerdings handelt es sich bei der NFC-Schnittstelle nicht um einen Freifahrtschein. App-Entwickler müssen eine Berechtigung bei Apple beantragen, um diese Privilegien zu erhalten. Sie müssen verschiedene Industriestandards erfüllen und über entsprechende Lizenzen für den Zahlungsverkehr mit Verbrauchern verfügen, um die Zugangsberechtigung zu erhalten. Zudem ist der Zugang auf Banken und Finanzunternehmen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) beschränkt, aber sobald eine Karte registriert ist, kann sie weltweit verwendet werden.

Weitere Untersuchungen in der EU

Der Abschluss der Apple Pay Untersuchung ist nur ein Teil der umfassenderen Prüfung der EU. Anfang dieses Jahres wurde Apple in einem Fall von Musikstreaming zu einer Geldstrafe von 2 Milliarden Dollar verurteilt, gegen die das Unternehmen Berufung eingelegt hat. Darüber hinaus prüft die EU weiterhin die Einhaltung des Digital Markets Act durch Apple und konzentriert sich dabei auf die Anti Steering Regeln, die Core Technology Fee und die Komplexität der Installation von App-Stores Dritter auf iOS-Geräten.

Kategorie: iPhone

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3 Kommentare

  • S1

    eieiei, Dinge, die die Menschheit nicht braucht. Ich habe seit dem Deutschlandstart von Pay meine American Express in der Wallet und nie Probleme. Jetzt soll ein „running system“ aufgebohrt werden… ob das gut geht?! :-/

    12. Jul 2024 | 0:23 Uhr | Kommentieren
    • Gast1

      Ich habe seit ApplePay jede Menge Karten in der Wallet und vor AP immer Probleme .
      Jetzt habe ich mich mehrere Jahre an AP erfreut und was macht die EU daraus …..

      12. Jul 2024 | 10:55 Uhr | Kommentieren
  • Gast1

    Schade , mein Text wieder gelöscht. Bestimmte Dinge liest man hier nicht gern. So wie alles in Deutschland gerade EU konform weichgespült wird.
    War eigentlich nur die sehr traurige Wahrheit.

    12. Jul 2024 | 10:52 Uhr | Kommentieren

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