EU: Apple verstößt mit App Store gegen DMA – neue Untersuchung eingeleitet

| 11:00 Uhr | 7 Kommentare

Die Europäische Kommission hat Apple heute ihre vorläufige Einschätzung mitgeteilt, dass die Regeln des App Store gegen den Digital Markets Act (DMA) verstoßen, da sie App-Entwickler daran hindern, Verbraucher ungehindert auf alternative Kanäle für Angebote und Inhalte zu verweisen. Darüber hinaus hat die EU Kommission ein neues Verfahren wegen Nichteinhaltung des DMA gegen Apple eingeleitet. Anlass hierfür sind Bedenken, die die neuen vertraglichen Anforderungen an externe App-Entwickler und alternativer App-Stores, darunter auch Apples neue „Core Technology Fee“, nicht ausreichen, um eine wirksame Einhaltung der Verpflichtungen von Apple im Rahmen des DMA zu gewährleisten.

Vorläufige Erkenntnisse zu Apples Steuerungsregeln für den App Store

Laut EU soll das Gesetzt über digitale Märkte (DMA) für sorgen, dass Entwickler, die ihre Apps über den App Store von Apple vertreiben, ihre Kunden kostenlos über alternative, günstigere Kaufmöglichkeiten informieren, sie auf diese Angebote hinweisen und ihnen den Kauf ermöglichen können.

Die EU Kommission ist allerdings der Auffassung, dass Apple diesem Grundsatz nicht ausreichend nachkommt. Laut EU verfügt Apple derzeit über drei Geschäftsbedingungen, die seine Beziehung zu App-Entwicklern regeln, darunter die Richtlinien des App Store. Es heißt, dass keine dieser Geschäftsbedingungen App-Entwicklern die Möglichkeit einräumt, Kunden „frei zu lenken“. So dürfen Entwickler beispielsweise keine Preisinformationen innerhalb der App bereitstellen oder auf andere Weise mit ihren Kunden kommunizieren, um Angebote zu bewerben, die auf alternativen Vertriebskanälen verfügbar sind.

Auch die sogenannte Weiterleitung über „Link-Outs“ sowie die von Apple erhobenen Gebühren sind der EU ein Dorn im Auge.

Die EU hat Apple heute formell über die vorläufigen Einschätzungen informiert., dass das Unternehmen gegen den DMA verstößt. Nun hat Apple die Möglichkeit sich „zu verteidigen“. Sollte sich die vorläufige Auffassung der Kommission bestätigen, würde die EU innerhalb von 12 Monaten nach Eröffnung des Verfahrens am 25. März 2024 eine Entscheidung über die Nichteinhaltung treffen.

Neue Untersuchung eingeleitet

Darüberhinaus hat die EU Kommission heute eine dritte Untersuchung wegen Verstoßes gegen die neuen Vertragsbedingungen von Apple eingeleitet. Insbesondere die Bereitstellung alternativer App-Stores oder die Möglichkeit, eine App über einen alternativen Vertriebskanal anzubieten, werden kritisiert. Laut EU hat sich Apple bislang die Option vorbehalten, dass Entwickler die bisherigen Bedingungen akzeptieren, die keine alternativen Vertriebskanäle zulassen.

In diesem Zusammenhang stehen die Core Technology Fee, die Apple zuletzt bereits entschärft hatte, Apples mehrstufige Benutzerführung zum Herunterladen und Installieren alternativer App Stores oder Apps auf iPhones sowie die Zulassungsvoraussetzungen für Entwickler im Zusammenhang mit der Möglichkeit, alternative App-Stores anzubieten oder Apps direkt aus dem Web auf iPhones zu vertreiben im Mittelpunkt.

Kategorie: Apple

Tags:

7 Kommentare

  • Gast1

    Apple hatte bestimmt hundert Anwälte an der Sache mit der EU und sich genau überlegt was geht und was nicht. DMA ist hingelöffelt wie vieles was aus Brüssel kommt. Man denke nur an die Steuernachzahlung die Frau Vestager unbedingt haben wollte.
    Ich sage mal , alles was diesem Haufen zweitklassiger , bürokratischer Politiker noch dazu einfällt Apple und vielen anderen auf den sprichwörtlichen Sack zu gehen ….
    alles landet vor einem Gericht. Da dümpelt es rum und bis was passiert sind fix 5 Jahre rum.
    Ich glaube man lehnt sich bei Apple in der Rechtsabteilung bequem zurück und wartet was da noch alles für ein Blödsinn aus Brüssel kommt. Bis alles umgesetzt ist gibt es die EU in seiner jetzigen Form nicht mehr. Brics killt den Euro und Deutschland tritt spätestens 2027 aus der EU aus .
    Ich glaube das Frankreich und Spanien noch vor D den Abgang machen.

    24. Jun 2024 | 11:27 Uhr | Kommentieren
  • Gast2

    Man stelle sich vor, ein Händler muss in seinem Geschäft Plakate aufhängen mit Hinweisen, wo die hier angebotenen Produkte preisgünstiger gekauft werden können. 🤔
    Aber vielleicht ist so ein Gesetz ja schon in Planung?
    Kann nur aus Brüssel kommen.

    24. Jun 2024 | 11:40 Uhr | Kommentieren
    • Peter

      genauso sieht es aus. Jeder sollte in der Lage sein, selbst Preise zu vergleichen. Das ist nicht Aufgabe des Händlers auf den Mitbewerber aufmerksam zu machen. Die EU braucht Geld – mehr steckt nicht dahinter. Und Apple hat viel Geld, was die wollen!

      24. Jun 2024 | 15:12 Uhr | Kommentieren
  • Sabrina

    Ja klar und im MdeiaMarkt müssen dann auch Plakate aufgestellt werden dass es diesen und jenen Artikel preisgünstiger bei Amazon etc gibt, am besten noch QR Code direkt zum bestellen. Irgendwo hörts aber auch auf. Ich will die DM zurück um so eher um so besser für alle. Deutschland hätte sich England anschliessen sollen aus der EU aus zu treten dann müssten wir jetzt auch nicht so viel an die Ukraine bezahlen.

    24. Jun 2024 | 13:42 Uhr | Kommentieren
    • Apfelmann

      Was das mit dem Thema zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

      Die Vergleiche ergeben auch überhaupt keinen Sinn – auf was bezieht sich das?

      Bevor man hier irgendwas schreibt, sollte man sich vll. einmal damit auseinandersetzen, welche Vorteile die EU für insbesondere Deutschland bringt.
      Großbritannien geht es ja seit dem Austritt auch wirtschaftlich so gut….

      Apple will sich nicht an Regeln halten und zudem keine Steuern zahlen, aber Produkte im sehr großen EU-Markt verkaufen. Das ist egal, aber Hilfe für die Ukraine nicht? Unverständlich.

      24. Jun 2024 | 18:03 Uhr | Kommentieren
  • Gast1

    Jetzt wird es wieder politisch , aber gut.
    Die EU ist kurz vor dem Ende. In Frankreich braut sich ein Unwetter zusammen- Die Rechte dort wird es Regeln , Austritt vorprogrammiert. Danach Spanien , wir in Deutschland leiden noch nicht genug das muss erst 25 Millionen richtig weh tun bis sie so wählen das es für eine Wende reicht. Ein weiterer Knackpunkt ist der Euro der auch auf der Todesliste steht wenn erst mal die Brics Staaten los legen. Der Ami wird sich dezent zurückziehen und den Scherbenhaufen EU muss dann irgend wer wegfegen .
    Dieses Szenario steht dem EU Bürger bevor , der Start ist 2025 zur Wahl in D . Hier werden die Weichen gestellt. Apple hat da nichts mit zu tun , weil alles was die EU jetzt an Strafen beschließt oder sich noch ausdenkt spielt keine Rolle mehr. Es landet vor Gericht und wird länger dauern.

    24. Jun 2024 | 14:01 Uhr | Kommentieren
  • Apfelmann

    Man muss schon auch mal die Apple-Brille abnehmen. Das war auch zu erwarten.
    Das mit den App-Stores ist viel zu kompliziert und von Apple so gewollt.
    Dann braucht man sich jetzt auch nicht wundern.
    Und die Ankündigung, man könne Apple Intelligence Features deswegen nicht nach Europa bringen ist lächerlich.
    Warum ist es anderen Unternehmen wie Meta oder Microsoft möglich diese Vorgaben umzusetzen?

    Und wenn man die Kommentare oben liest versteht man den Zusammenhang nicht.
    Was genau hat Apple mit einem EU-Austritt zu tun?
    Großbritannien geht es ja seit dem Austritt wirtschaftlich auch so gut….
    Man sollte schon Argumente verwenden, die mit dem Sachverhalt zu tun haben.

    Apple ist ein multimiliardenschweres Unternehmen, dass sich nicht an Regeln halten will und zudem in Europa versucht, so wenige Steuern wie möglich zu zahlen. Auch in anderen Ländern außerhalb der EU hat Apple diesbezüglich Probleme.

    Zu Steve Jobs Zeiten ging es noch um die Produkte und Software, um Innovationen.
    Mittlerweile geht es einfach zu sehr darum, Investoren mit Rekordgewinnen zufrieden zu stellen.

    Ich nutze gerne Apple Produkte, aber Apple muss vielleicht endlich mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen.

    24. Jun 2024 | 17:48 Uhr | Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert