Apple-Führungskräfte sprechen über Apple Intelligence: KI-Ziele, Datenschutz, Google Gemini und mehr

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Nach der WWDC-Keynote gab es viele Fragen rund um Apple Intelligence, der KI-Offensive des iPhone-Herstellers. In einem Interview erläuterten Apples KI-Chef John Giannandrea und Software-Chef Craig Federighi die KI-Ziele von Apple – und deuteten bei der Gelegenheit eine mögliche künftige Integration von Google Gemini und anderen KI-Diensten an.

Apples KI soll den Nutzer unterstützen und nicht ersetzen

Apple wird seine bevorstehenden KI-Services in iOS 18 und anderen Betriebssystemen unter der Bezeichnung Apple Intelligence vermarkten. Im Steve Jobs Theater sprachen Craig Federighi und John Giannandrea über Apple Intelligence und betonten den Datenschutz als grundlegendes Element. Mit über 200 maschinellen Lernmodellen, die bereits im Einsatz sind, zielt Apples KI darauf ab, den Nutzern mehr Möglichkeiten zu bieten, ohne die Privatsphäre zu gefährden.

„Wir wollen, dass die KI unsere Nutzer nicht ersetzt, sondern sie befähigt“, sagte Federighi. Er betont, dass es sich hierbei nicht um die gleichen Funktionen der künstlichen Intelligenz handelt, die wir bereits kennen. Dies führt zu einer größeren Auswahl an Anwendungsfällen für Apple-Nutzer. So kann die Apple-KI beispielsweise personalisierte Antworten geben, indem sie einzigartige Details des Nutzers versteht, wie etwa Reisevorlieben und Familieninformationen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Chatbots versteht Apples persönliche Intelligenz individuelle Kontexte, was ihre Nützlichkeit steigert. Apples KI-Strategie konzentriert sich somit auf kuratierte Erlebnisse. Diese Erlebnisse sind so zugeschnitten, dass sie effektiv und verlässlich sind. Die rechenintensiven Anforderungen dieser KI-Funktionen beschränken sie auf Geräte mit leistungsstarken Prozessoren wie den Chips der M-Serie und dem A17 Pro, erklärt Federighi. So ist beispielsweise die Neural Engine des A17 Pro doppelt so leistungsfähig wie die des Vorgängers.

Ethisches Training von KI-Modellen

Ein häufiges Problem bei der Entwicklung von KI ist die Quelle der Trainingsdaten. Giannandrea stellt klar, dass Apple eine Mischung aus öffentlichen Webdaten und lizenzierten Inhalten verwendet. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen zahlt Apple für lizenzierte Daten. Damit unterstreicht Apples hauseigene Entwicklung von Feinabstimmungs- und Trainingsdatensätzen das Engagement des Unternehmens für die Aufrechterhaltung ethischer KI-Praktiken.

Private Cloud Computing

Federighi hob auch Apples neue Private Cloud Computing-Infrastruktur hervor, die ein Gleichgewicht zwischen lokaler Verarbeitung und dem Bedarf an leistungsstarken Servern herstellen soll.

Mit Private Cloud Compute setzt Apple einen neuen Standard für Datenschutz bei KI und ermöglicht, die Rechenkapazität bei der On-Device Verarbeitung flexibel anzupassen und auf größere, serverbasierte Modelle zurückzugreifen, die auf eigenen Servern mit Apple-Chips laufen. Das KI-System verarbeitet die meisten Daten lokal und greift nur bei Bedarf auf Server zurück. Selbst dann werden nur minimale, anonymisierte Daten übertragen, um einen zuverlässigen Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten. Die von Apple Silicon betriebenen Server werden zu 100 % mit erneuerbarer Energie betrieben.

Google Gemini und andere KI-Modelle in iOS 18

Während des Interviews verweist Federighi speziell auf Apples Hoffnungen, den Nutzern irgendwann die Wahl zwischen verschiedenen KI-Modellen zu lassen, die sie mit Apple Intelligence verwenden können. Während ChatGPT von OpenAI im Moment die einzige zusätzliche Option ist, deutet Federighi an, dass Google Gemini in Zukunft eine Option sein könnte:

„Wir denken, dass die Menschen letztendlich eine Vorliebe für bestimmte Modelle haben werden, die sie verwenden möchten, vielleicht eines, das sich hervorragend für kreatives Schreiben eignet, oder eines, das sie für die Programmierung bevorzugen. Deshalb wollen wir es den Nutzern ermöglichen, ein Modell ihrer Wahl mitzubringen.

Und so werden wir in Zukunft vielleicht Integrationen mit verschiedenen Modellen wie Google Gemini vornehmen. Ich meine, im Moment gibt es noch nichts anzukündigen, aber das ist unsere Richtung.“

Die Entscheidung, sich zu Beginn auf ChatGPT zu konzentrieren, lag laut Federighi darin begründet, dass Apple „mit dem Besten beginnen“ wollte.

Zukunftsperspektiven für Apple Intelligence

Apple Intelligence ist für iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia angekündigt und ist für eine kontinuierliche Weiterentwicklung ausgelegt. Derzeit ist die Technologie in den ersten Beta-Versionen der neuen Apple-Betriebssysteme noch nicht enthalten, wird aber im Laufe des Jahres eingeführt werden. Federighi äußert sich begeistert über das Potenzial für Entwickler und Nutzer, wertvolle, innovative Anwendungen zu erstellen, die den Beginn einer transformativen Reise markieren.

(via AppleInsider)

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