WSJ: Sideloading in Europa wird weiterhin mit einer App-Prüfung und Gebühren verbunden sein

| 18:15 Uhr | 4 Kommentare

Apple steht vor einer großen Herausforderung: Bis März muss sich das Unternehmen an den Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union anpassen und iOS für alternative App-Installationen, bekannt als Sideloading, öffnen. Dieser Schritt markiert eine bedeutende Veränderung in Apples bisherigem Ansatz, der eine Kontrolle über die App-Installationen durch den hauseigenen App Store vorsah. Nun stellt sich die Frage, wie Apple den Balanceakt zwischen den eigenen Interessen und EU-Richtlinien bewältigt. Wenn das Wall Street Journal recht behält, plant Apple in der Europäischen Union immer noch eine Art von App-Prüfung und verlangt von Entwicklern Gebühren für Sideloaded-Apps.

Apples Reaktion auf den Digital Markets Act

Mit der bevorstehenden Einführung von iOS 17.4 muss Apple eine bedeutende Richtlinienänderung umsetzen, die eine direkte Antwort auf den Digital Markets Act der EU ist. Das Gesetz verlangt von Plattformbetreibern wie Apple, Alternativen zum eigenen App Store zuzulassen. Das Konzept des Sideloading erlaubt Nutzern, Apps außerhalb des offiziellen Stores zu installieren, eine Praxis, die bisher vorwiegend mit Jailbreaks assoziiert wurde.

Laut den Informationen des Wall Street Journal plant Apple, auch Apps, die außerhalb des eigenen Stores heruntergeladen werden, zu kontrollieren und möglicherweise Gebühren zu erheben, ähnlich denen im App Store. Die genaue Umsetzung dieser Strategie ist nicht bekannt. Die Service-Sparte, insbesondere der App Store, ist für Apple eine wesentliche Einnahmequelle, weshalb das Unternehmen vermutlich versuchen wird, seinen Einfluss und seine Einnahmen zu sichern.

Die Maßnahme sollte auch die Sicherheit für die Kunden gewährleisten. Apple sprach in der Vergangenheit bereits des Öfteren über die Gefahren eines offenen Vertriebs von Software auf dem iPhone und verwies dabei auf die Situation bei den Mitbewerbern, die das Sideloading zulassen – sprich Android. Das Unternehmen bezog sich auf eine Reihe von Beispielen für App Stores von Drittanbietern, die mit Malware infizierte Apps enthalten, die Nutzerdaten ausspionieren. Welche Sicherheitsmechanismen Apples EU-Lösung bieten wird, damit wir auf iOS nicht eine ähnliche Situation erleben, bleibt noch offen.

Potenzielle Konflikte mit EU-Vorgaben

Apple hat bezüglich der Umsetzung noch nichts bestätigt. Deswegen bleibt abzuwarten, wie das neue Modell aussehen wird. Es ist fraglich, ob die Europäische Union mit einer Umsetzung, wie sie das Wall Street Journal beschreibt, zufrieden sein wird. Die EU ist bekannt für die Verhängung hoher Strafen bei Nichteinhaltung ihrer Vorschriften, was für Apple ein zusätzliches Risiko darstellt. Die anstehende Veröffentlichung von iOS 17.4 könnte weitere Einblicke in Apples Strategie und deren Konformität mit EU-Richtlinien bieten.

Insgesamt steht Apple vor der Herausforderung, eine Strategie zu entwickeln, die sowohl den EU-Vorgaben entspricht als auch die eigenen wirtschaftlichen Interessen und Kunden schützt. Es wird sicher nicht leicht für Apple. Es heißt, dass Unternehmen bereits Schlange stehen, um von den DMA-Vorgaben zu profitieren. So denkt Spotify darüber nach, seine App über seine Webseite anzubieten, um den App Store zu umgehen. Microsoft erwägt die Einführung eines eigenen App Store für Spiele von Drittanbietern, und Meta plant die Einführung eines Systems zum Herunterladen von Apps direkt über Werbeanzeigen.

Kategorie: App Store

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4 Kommentare

  • Gast1

    Schade das wir Kunden uns nun doch durch diesen Bockmist der EU quälen müssen . War so schön ohne diesen Quark.

    24. Jan 2024 | 20:43 Uhr | Kommentieren
    • Gast

      App-Prüfung und Gebühren? Da würden alternative Stores bloß weitere Apple App Store-Instanzen sein, in anderem Design. Sideloading kann man das nicht nennen.

      24. Jan 2024 | 22:38 Uhr | Kommentieren
  • Danlow

    Was will die EU denn bitte erreichen? Ungeprüfte Software von Drittanbietern auf die iPhones? Was soll den Kunden denn hier untergejubelt werden? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

    25. Jan 2024 | 7:54 Uhr | Kommentieren
  • Sabrina

    Ich hoffe das Apple die Gebühren so hoch schrauben kann das die anderen Store Betreiber keinen Mehrwert sehen dies separat anzubieten sondern nur über den Apple Store 🙂 Die Eu will doch nur Geld verdienen will nicht wissen was in den Hinterkämmerchen beschlossen wurde dies so um zu setzen. Sie muss einfach zugeben das sie in der Politik kläglich versagt hat. Am besten Deutschland tritt aus der Eu aus bevor es zu spät ist, die andern Ländern ziehen uns nur runter und das Geld aus der Tasche,

    25. Jan 2024 | 9:38 Uhr | Kommentieren

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